Ein Abriss oder Einriss des langen Bizepskopfes ist die am weitesten verbreitete schwere Verletzung am Bizeps im Sport. Sie trifft oft an einem bereits durch eine Sehnenscheideentzündung geschwächten Muskel auf, und zwar nach einer plötzlichen Bewegung des Arms nach hinten, wie beim Weitwurf (diese Verletzung ist daher recht häufig im Baseball, im Tennis, aber auch im Gewichtheben beim Reissen). Dabei wird der lange Kopf des Bizeps plötzlich angespannt. Er reisst dann oft an der Stelle, an der seine Sehne in die Bizepsrinne des Oberarmknochens eintritt.
Muskeltraining selbst und speziell ein Rumpfaufrichten (Kreuzheben) mit hohen Gewichten, ist der Auslöser einer weiteren Bizepsverletzung. Die übliche Technik der Rumpfaufrichtens ist, dass zum Heben von deutlich schweren Gewichten, eine Hand umgedreht ist, um zu vermeiden, dass die Langhantel in den Händen rollt. Auch wenn diese Technik ansonsten kein Risiko birgt, kann sie jedoch einen Riss oder eine Loslösung der unteren Bizepssehne auslösen, was jedoch glücklicherweise nur selten auftritt.
Während der aktiven Phase des Rumpfaufrichtens arbeiten hauptsächlich die Bein-, Gesäss- und Rückenmuskeln sowie die Bauchmuskeln, die Arme selbst bleiben dabei fast vollständig passiv, sind aber bis zum Äussersten angespannt.
Leider kann die leichte Verkürzung eines der beiden Bizepsmuskeln, die durch eine Kontraktion der Hand in Supination bewirkt wird zu einer übermässigen Anspannung führen, die zusammen mit schweren Gewichten der Grund für einen Einriss oder vollkommenen Abriss seiner Sehne an der Speiche ist.
Textausschnitt von Muskel Guide / Frederic Delavier
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen